So sehen die Games momentan aus in World of Tanks

So sehen die Games momentan aus in World of Tanks

Obwohl Wargaming seit Monaten betont, dass World of Tanks mit Version 2.0 ein neues Gleichgewicht erreichen soll, erleben Spielerinnen und Spieler derzeit etwas völlig anderes. Das Versprechen vom Matchmaker, der mehr Fairness bringen sollte, klingt gut, aber die Praxis zeigt, dass die Partien heute oftmals chaotischer und einseitiger sind als je zuvor in den vergangenen fünfzehn Jahren.

Ein Hauptgrund liegt in der Aktion, die bis zum 15. September 2025 läuft. Neue Accounts dürfen zwei komplette Panzerbäume kostenlos freischalten. Das reicht von Tier eins bis Tier zehn oder zumindest ab Tier sechs bis Tier zehn. Was auf den ersten Blick wie ein großzügiges Geschenk wirkt, verändert das Spielgefühl massiv.

Der Welpenschutz und sein Ende

Normalerweise genießen neue Spieler einen Schutzraum. Bis zu fünftausend Gefechte, so die grobe Grenze, sollen helfen, die Grundlagen zu lernen. Wer in diesem Zeitraum nicht über Tier sechs hinausgeht, hat die Möglichkeit, das Spiel Schritt für Schritt zu verstehen. Positionierung, Kartenkenntnis, Munitionstypen, Schwachstellen der Panzer und Teamplay sind Inhalte, die Zeit brauchen.


Mit der Freischaltung der Panzerbäume entfällt dieser Prozess. Plötzlich fahren Einsteiger in Tier zehn Gefechten mit, wo jede falsche Bewegung den sofortigen Verlust bedeutet. Statt in einem sicheren Rahmen zu lernen, stehen sie von Beginn an erfahrenen Spielern gegenüber, die jahrelange Routine haben. Das Resultat sind Gefechte, die nach drei oder vier Minuten bereits entschieden sind. Zwei zu fünfzehn oder drei zu fünfzehn ist ein Bild, das man inzwischen täglich sieht.

Für die Teams bedeutet das, dass eine Handvoll Spieler kaum in der Lage ist, das Match zu drehen. Selbst wenn ein erfahrener Panzerkommandant mit dem richtigen Fahrzeug eine WN8 von dreitausend, viertausend oder mehr erspielt, reicht das nicht aus. Ein oder zwei Glanzleistungen können zehn verlorene Panzer nicht ersetzen.

Premium Fahrzeuge ohne Erfahrung

Parallel dazu setzt Wargaming stark auf Premium Angebote. Der XM57 ist ein aktuelles Beispiel. Er kostet zwischen dreißig und über hundert Euro und ist kein einfach zu spielender Panzer. Seine Mobilität ist mäßig, die Nachladezeit hoch, die DPM durchschnittlich. Wer kaum Gefechte auf dem Konto hat, ist mit diesem Fahrzeug überfordert. Dennoch gibt es bereits Spieler mit nur einem einzigen Match, die den XM57 im Hangar stehen haben.

Das führt zu absurden Situationen. Unerfahrene Neulinge kaufen sich ein Fahrzeug der höchsten Stufe, fahren damit blind in den Gegner, fallen nach wenigen Sekunden aus und hinterlassen ihrem Team einen fast unlösbaren Rückstand. Statt Fortschritt und Motivation entsteht Frust, und zwar auf beiden Seiten. Denn auch die Käufer selbst merken schnell, dass sie weder Spaß noch Erfolg haben.

Zwischen alter Stärke und neuer Realität

Langjährige Spielerinnen und Spieler kennen World of Tanks noch als ein taktisches und spannendes Spiel, in dem Geduld und Übersicht belohnt wurden. Heute sind viele Gefechte hektische Kurzepisoden. Früher sprach man von fünf Minuten Terrinen, die in einem klaren Sieg oder einer Niederlage endeten. Jetzt sind es manchmal nur noch drei Minuten, in denen das Match gekippt wird. Danach rollt eine Seite durch und das Spiel ist vorbei.

Die Hoffnung ruht auf dem 15. September 2025, wenn die Aktion mit den zwei kostenlosen Panzerbäumen endet. Dann wird es zumindest schwerer, ohne Erfahrung sofort in die Premium Liga einzusteigen. Ob sich die Lage damit nachhaltig entspannt, hängt jedoch von Wargaming ab. Es braucht bessere Einstiegsmechaniken, sinnvolle Limits und klare Lernkurven, sonst bleibt der Frust bestehen.

Fazit über die Matches in World of Tanks

World of Tanks 2.0 hat gute Ansätze, doch das aktuelle Bild ist von Einseitigkeit geprägt. Der Matchmaker allein ist nicht schuld, denn er verteilt Fahrzeuge, aber er kann keine Erfahrung erzeugen. Einsteiger müssen lernen dürfen, und Profis wollen Matches, die Spannung und Fairness bieten. Momentan aber prallen Welten aufeinander.

Wargaming muss diese Schieflage dringend angehen. Das bedeutet, weniger Schnellstart in hohe Tiers, bessere Vermittlung von Grundlagen und ein stärkerer Schutzraum für neue Spielerinnen und Spieler. Nur so lässt sich verhindern, dass World of Tanks an seiner eigenen Unausgeglichenheit zerbricht. Die Community ist treu und leidenschaftlich, aber sie ist auch ungeduldig, wenn die Qualität der Gefechte sinkt. Wenn das Spiel wieder das sein soll, was es einmal war, dann ist jetzt der Zeitpunkt zu handeln.